Geographische Exkursion Hamburg 26.-30.01 2020

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Die Exkursion des 4-stündigen Geographie-Kurs führte uns im Januar nach Hamburg. Ein Grund für das Ziel Hamburg/ Nordsee waren vor allem die Schwerpunktthemen für das Geographie-Abitur 2020, denn gerade hier in Hamburg konnte wir sehr praxisnah viele Eindrücke sammeln. Vom Hafen über die Reeperbahn und die Alster gibt es allerhand zu besichtigen. Hamburg ist maritim, grün, historisch und insbesondere bunt, sowie vielfältig in allen Bereichen.

Hamburg, das durch seinen Hafen wie keine andere Stadt in Deutschland als Tor zur Welt bezeichnet werden kann, war somit ein idealer Exkursionsort, um uns den Schwerpunktthemen Hydrosphäre (Ökosystem Ozean, Meeresströmungen, Ressourcen, Nutzung und Konflikte, Wattenmeer, …), Wirtschaftsstrukturen und Wirtschaftsprozesse (Globalisierung, Welthandel, …) und Massentourismus zu nähern.

Los ging es am Sonntag, den 26.01, früh morgens am Böblinger Bahnhof. Leider lief die Fahrt mit der Deutschen Bahn nicht ganz reibungslos, sodass wir verspätet aber ausgeruht in HamGeo 2burg ankamen. Viel Zeit zur Orientierung blieb nicht. Nach einem kurzen Check-In stand schon der erste Programmpunkt, eine Stadtführung, auf dem Plan. Dabei wurde schnell klar, dass so mancher die Packliste nicht ganz beachtet hatte und auf das Januarwetter in Hamburg nicht ganz eingestellt war.

Der zweite Tag startet mit einer geographischen Exkursion durch den Hamburger Hafen. Schwerpunkt war hier die Hafenwirtschaft und der Container, denn dieser ist nicht nur das physische Leitmedium der Weltwirtschaft, sondern vielmehr das Symbol der Globalisierung. Am Nachmittag informierten wir uns im Deutschen Klimarechenzentrum über den Klimawandel und mögliche Zukunftsszenarien. Besonders beeindruckend war der 70 Tonnen schwere Supercomputer, der aktuell auf Platz 80 der Liste der schnellsten Supercomputer der Welt steht. Der zweite Tag wurde mit einer St. Pauli Kiez-Führung abgeschlossen. Eine Anwohnerin führte uns durch St. Pauli unGeo 3d dort auch über die Reeperbahn. Sie verschaffte uns einen Einblick in typische geographische Themen wie Gentrifizierung und Tourismus am Beispiel von St. Pauli. Natürlich stand auch das Stadtviertel, die Kultur und der Kiez mit all seinen Facetten im Mittelpunkt der abendlichen Tour.

Der nächste Morgen begann mit einer lockeren Hafenrundfahrt durch den Hamburger Hafen, ein Muss für jeden Hamburg-Besuch, vor allem wenn man zum ersten Mal in dieser Stadt ist.  Der zweite Programmpunkt an diesem Tag war der Besuch der Greenpeace Zentrale Deutschland. Hier rückte das Thema Hydrosphäre, Nutzung und Gefährdung mariner Ökosysteme bei einem Vortrag über die Tiefsee in den Mittelpunkt. Nach dem Vortrag haben wir uns in der Ausstellung über unterschiedliche Umweltproblematiken informiert. Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung.

Für den vorletzten Tag unserer Geographie Exkursion war eine Wattwanderung in Cuxhaven geplant.Diese musste jedoch kurzfristig abgesagt werden, da ein Orkan mit der Windstärke 8 über Norddeutschland zog und in der Spitze Windböen bis Windstärke 10 erreicht wurden. Eine Wattführung wäre unter diesen Umständen unverantwortlich gewesen, sodass unser Programm spontan etwas umgeplant wurde. Anstatt der Wattwanderung haben wir uns durch das UNESCO Weltkulturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Cuxhaven führen lassen und uns das Wattenmeer, ein äußerst sensibles und höchst gefährdetes Ökosystem, näher erklären lassen. Gerade der Klimawandel, aber vor allem auch der Mensch bedroht die Biodiversität und Einzigartigkeit des Wattenmeers stark. Da wir aufgrund der ausgefallenen Wattwanderung mehr Zeit in Cuxhaven zur Verfügung hatten und auch einen Programmpunkt mit Dach über dem Kopf benötigten, haben wir uns am Tag zuvor entschlossen das Wrack- und Fischereimuseum Cuxhaven zu besuchen. Nach etwas zähen Verhandlungen über das Eintrittsgeld, setzte sich das schwäbische Verhandlungsgeschick gegen norddeutsche Wucherpreise durch. ???? So konnten wir anschließend einen kurzweiligen Eindruck über die Fischerei rund um Cuxhaven gewinnen. Am Nachmittag hat uns der stellvertretende Leiter der Wirtschaftsförderung Cuxhaven durch das Deutsche Offshore-Industriezentrum Cuxhaven geführt. Sehr spannend und informativ wurden uns am Beispiel Cuxhaven die Themen Windkraft, Hafenwirtschaft, Cluster, Wirtschaftsförderung und Standortfaktoren erklärt. Wir konnten uns überzeugen, dass Cuxhaven nicht nur ein sehr guter Standort für die Offshore-Industrie, sondern auch für viele verschiedene Wirtschaftssektoren und damit ein zukunftsfähiger und nachhaltiger WirtschaftsstandGeo 5ort ist.

Der letzte Tag stand ganz unter dem Motto Nachhaltige Stadtentwicklung. Dazu machten wir uns auf zum Nachhaltigkeitspavillon in der Hafen City. Der ein oder andere war aufgrund der wohl etwas kurz geratenen letzten Nacht, zunächst hauptsächlich mit seinen Augenliedern beschäftigt. Der Fokus der hervorragenden Stadtexkursion lag auf dem Themenschwerpunk Nachhaltige Stadtentwicklung am Beispiel der HafenCity Hamburg. Die Kernthemen ökologisch nachhaltiger Stadtentwicklung wie ressourceneffiziente und mischgenutzte Citystruktur, energie- und zeitsparende Mobilitätsstruktur sowie nachhaltige Energieversorgung und Architektur waren zentraler Bestandteil der Tour. Zum Schluss konnten wir feststellen, dass das große Umstrukturierungsprojekt „HafenCity“, durch seine nachhaltige Bauweise, Infrastruktur und Nutzung ein Projekt ist, dass ein Zeichen für die urbane Zukunft setzt.

Fünf geographisch intensive, aber auch sehr spannende und informative Tage mit typisch norddeutschem Wetter, von Sonnenschein, Dauer- und Starkregen und Sturm lagen hinter uns. Hamburg mit seiner Vielfalt war für uns ein perfekter Exkursionsort und ist auch für nicht geographische Studienfahrten sehr zu empfehlen. Sogar die Rückfahrt mit der Deutschen Bahn nach Böblingen funktionierte dann reibungslos, sodass wir pünktlich um 21.30 Uhr am Böblinger Bahnhof ankamen.

Felix Schneider 

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