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OHG Schule ohne Rassismus

Von links nach rechts: Stefanie Bermanseder, Maurice Schmidt, Cordula Bruckner, Konrad Rohrig, Andreas Uhl, Marc Biadacz

Das Otto-Hahn-Gymnasium in Böblingen ist Teil des deutschlandweiten Schulnetzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ geworden. Dieses setzt sich parteiunabhängig für Menschenrechte ein. Am Montag, den 08.04.2019, verlieh Cordula Bruckner als Vertreterin der Landeskoordinationsstelle des Netzwerks diesen Titel offiziell während einer kleinen Feier mit der versammelten Schülerschaft in der Turnhalle der Schule. Schülersprecher Konrad Rohrig erinnerte dabei an das bisherige Engagement der Schulgemeinschaft gegen Rassismus, etwa die Durchführung von intensiven Projekttagen zum Thema im vergangenen Schuljahr und an die zurückliegende erfolgreiche Unterschriftensammelaktion – sie gehört mit zu den Bedingungen für die Aufnahme in das Netzwerk – in der mehr als 70% der Schulgemeinschaft ihren Willen bekundet haben, sich auch in Zukunft aktiv und nachhaltig gegen Rassismus und für Courage im Alltag einzusetzen: „Mit diesem Titel möchte die Schule ein Zeichen setzen und für Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft einstehen!“ Als Paten, die das weitere Anti-Rassismus-Engagement der Schule begleiten werden, konnte die Schülerschaft den ehemaligen OHG-Schüler Maurice Schmidt, der mittlerweile ein international erfolgreicher Rollstuhlfechter ist, sowie den Böblinger CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz gewinnen. Biadacz zeigte sich erfreut über den Einsatz der Schüler und verwies darauf, dass Demokratie nicht selbstverständlich sei. Schmidt erinnerte sich, wie selbstverständlich er als körperlich behinderter Schüler am OHG integriert gewesen sei und erzählte von seinen Erfahrungen von internationalen Wettkämpfen, bei denen ihm das Feiern mit Sportlern anderer Länder und Kulturen als Beispiel für rassismusfreies Zusammenleben begegnet sei. Schulleiterin Stefanie Bermanseder zeigte sich „sehr stolz“ über die Auszeichnung und berichtete, dass bereits 2016 die ersten Schülerinnen und Schüler mit der Idee zu ihr gekommen seien, diesem Netzwerk beizutreten. „Damals steckten wir in Deutschland mitten in der sogenannten Flüchtlingskrise, und diese Schüler haben gespürt, dass das Thema Rassismus und Ausgrenzung wieder enorm an Wichtigkeit in unserer Gesellschaft gewinnt und man etwas dagegen tun muss.“ Sie berichtete auch von Widerständen ganz besonderer Art: „Manche Schüler fanden, dass so eine Aktion bei uns am OHG ziemlich überflüssig wäre, weil bei uns an der Schule doch gar kein spürbarer Rassismus existiert." Das sei zwar erfreulicherweise richtig, aber: „Genau das ist das Tolle an dieser Aktion – es geht nicht nur darum, bestehenden Rassismus, Überheblichkeit, Ausgrenzung und Intoleranz anzugehen, wenn es einen selber und ganz aktuell betrifft – sondern eben nach außen zu zeigen, dass Rassismus in der ganzen Gesellschaft keine Chance hat." Das passe ja auch „ganz wunderbar zum Leitbild der Schule, in dem wir uns dazu verpflichten, Verantwortung für uns und andere zu übernehmen“, freute sich Bermanseder. Vertrauenslehrer Andreas Uhl, der mit den Schülern zusammen auf die Auszeichnung hingearbeitet hat, wünscht sich, „dass der Titel auch in einigen Jahre noch lebendig ist und von unserer Schulgemeinschaft gelebt und nach außen vertreten wird.“