Ich mag nicht die, die vergehen“ (6:76)IRU

Dieser Ausspruch Abrahams ist einerseits ein Zeugnis für die Beschäftigung mit Fragen, die über das Sichtbare hinausgehen und zum anderen eines für die legitime Beschäftigung mit diesen. Nach dieser Maxime wird den Schülerinnen und Schülern im Islamischen Religionsunterricht eine geschützte Plattform geboten, um einerseits sich mit Fragen zum und über den Glauben aus der eigenen Bedürfnislage heraus reflektierend auseinanderzusetzen. Andererseits sollen gesellschaftsrelevante Themen, die das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Glaubens- und Weltvorstellungen betreffen, vor allem im Lichte des hiesigen Kontextes, Lerngegenstand sein.
Die zu vermittelnde Grundlegung für die Realisierung dieser Maxime ist, dass Schülerinnen und Schüler zur religiösen Mündigkeit gebildet und erzogen werden. Hierzu zählt, dass sie im Religionsunterricht unter Berücksichtigung und Inbezugnahme der jeweiligen epochalen Kontexte seit Beginn der Offenbarungszeit ein zeitgemäßes Islambild entwerfen, um die religiösen und gesellschaftlichen Hürden heutiger Zeit zu meistern. Hierbei ist ausschlaggebend, dass im Unterricht keine fertigen Konzepte aufgezwungen werden, sondern Instrumente bzw. Kompetenzen erlernt werden, wodurch sie fähig werden ihre eigenen Konzepte zu entwerfen. 
Diese Fähigkeit wird durch die problem- und handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung trainiert. Die Sensibilisierung zur Problemwahrnehmung und -definition und die dazu gehörende Entwicklung handlungsorientierter Lösungsstrategien sind zentrale Bestandteile dieser Art von Unterricht. Hinzu kommt, dass neben dem kognitiv-intellektuellen Lernprozess auch emotionale Dimensionen der Lerngegenstande berücksichtigt werden. Folglich wird neben der Frage nach dem „Richtigen“ oder dem „Guten“, auch die Frage nach dem „Schönen“ Lerngegenstand sein.                                                                                                                            
Ein weiterer Aspekt, den es während der Etablierung des jungen Faches zu realisieren gilt ist die verstärkte Kooperation mit dem christlichen Religions- und Ethikunterricht. So sollen Schülerinnen und Schüler diskursfähig geschult und die Dialogbereitschaft entwickelt werden. Was für konkrete Aktivitäten hierbei realisiert werden, wird sich im Zuge der Kooperation zeigen.

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