Ein Jahr lang hieß es hoffen und bangen, klappt der Russischaustausch oder nicht… Doch schließlich am Freitag, dem 18.09.2015, war es endlich soweit. Während wahrscheinlich alle anderen Schüler des OHG noch im Bett lagen, standen wir, neun Schüler der Klassen 10 und J1, Frau Bier und Herr Sauermilch, früh morgens am Flughafen in Stuttgart, um nach Moskau durchzustarten. Als wir schließlich nach einmal Umsteigen in Düsseldorf planmäßig nachmittags in Moskau landeten, waren wir alle glücklich und froh, den Flug gut überstanden zu haben. Um zur Schule zu gelangen, wurden wir und unser Gepäck ins Auto gepackt.. Hauptgesprächsthema waren natürlich die Austauschpartner. „Wie werden sie wohl sein?“, „Wie sind die Familien, bei denen wir wohnen werden?“ Diese und viele weitere Fragen traten auf. Daher lenkten wir uns mit „Aus-dem-Fenster-Schauen“ ab. So bekamen wir schon einen ersten Blick auf Moskau: viele Häuser, viele Straßen und noch mehr Autos und Menschen. Nachdem wir drei Stunden im Stau gestanden hatten, fuhren wir endlich durch die  Tore unserer Partnerschule. Dort wurden wir groß mit einer russischen Tradition empfangen. Jeder musste ein Stück Brot abbrechen, in Salz tauchen und essen. Dazu wurde von einem kleinen Mädchen in Tracht ein russisches traditionelles Lied auf einer Balalaika gespielt. Schließlich gab es noch einen kleinen Imbiss, bei dem jeder nach seinem Austauschpartner Ausschau hielt. Jetzt hieß es ab ins Abenteuer, ab in die Familien, erstes Kennenlernen und Austauschen mit dem Partner. So verließen wir die Schule, um jeweils ein individuelles Abendprogramm zu gestalten.
Während der zehn Tage, die wir in Moskau verbrachten, besuchten wir viele Museen, die alle sehr interessant waren. So erfuhren wir zum Beispiel eine Menge über die Geschichte Russlands oder  große Diamanten und Edelsteine. Natürlich besuchten wir auch den roten Platz und den Kreml, welche wunderschön und atemberaubend sind. Auch die Kunst Russlands wurde uns nicht vorenthalten. In der Tretjakow-Galerie wurden uns die wichtigsten Bilder gezeigt und erklärt. Ein weiterer Ausflug ging auf den höchsten Turm Europas, den Ostankinskaya Fernsehturm. Mit einer Höhe von über 300m hatten wir eine wunderschöne Aussicht über Moskau. Unsere letzte gemeinsame Exkursion ging in einen großen Park Zaricyno, die ehemalige Sommerresidenz von Ekatharina. Nachmittags durften wir meistens auf eigene Faust zusammen mit unseren Austauschpartnern Moskau erkunden. Manchmal hatten wir auch Abendprogramm. So besuchten wir das einmalige Puppenteather für Erwachsene, wo wir ein am längsten gespieltes Theaterstück der Welt (60 Jahre!) „Ungewöhnliches Konzert“ angeschaut haben. Außerdem waren wir im Ballett Schwanensee, im Zirkus und im Kino! Am letzten Abend stand ein letzter Höhepunkt an, eine Schifffahrt inklusive Dreigänge-Menu. Wir fuhren auf der Moskva und schauten uns die Stadt noch ein letztes Mal bei Nacht an. Es war ein wunderschöner und unvergesslicher Abend, bei dem wir unseren Austausch gemütlich ausklingen ließen. Durch unsere Ausflüge und Partner haben wir gefühlt ganz Moskau gesehen und bestaunt.
Nach unserer letzten Nacht bei unseren Gastfamilien und einem großen Abschied, trafen wir uns am nächsten Morgen an der Schule, um uns von dort aus auf den Weg zum Flughafen zu machen. Schließlich mussten wir uns verabschieden, was wir alle sehr traurig fanden. Doch es gab eine Aufmunterung… In drei Wochen sehen wir uns alle wieder, dann in Deutschland. Dort werden wir ihnen unseren Alltag zeigen und wir werden sehen, ob sie ihn genauso mögen, wie wir ihren. Doch bevor wir los fuhren, merkten wir, dass noch eine Schülerin fehlte. Diese meldete sich und meinte, sie ständen noch im Stau und würden in circa einer ¾ Stunde kommen. Daher durften wir noch einmal aussteigen. Als dann schließlich wirklich alle da waren, hieß es wirklich Abschied nehmen. Noch ein letztes Mal alle umarmen und winken, bevor wir aus der Schule Richtung Flughafen fuhren. Im Flugzeug sitzend, begannen wir uns auch wieder auf zu Hause zu freuen. Als wir in Düsseldorf ankamen, hieß es noch ein letztes Mal warten, bevor der letzte Flug nach Stuttgart startete. Endlich angekommen, erwarteten unsere Familien uns schon, um uns in die Arme zuschließen.
So ging eine wunderschöne und aufregende Zeit vorbei, die wir nie vergessen werden. Wir haben in Russland nicht nur neue Freunde gefunden, sondern auch eine ganz andere Kultur kennengelernt, die zum Teil so anders ist als  bei uns und doch manchmal gleich. Zum Beispiel, dass sie frühestens um 22 Uhr zu Abend essen, fast kein Messer benutzen und Wurstbrot zum Frühstück essen. Das und vieles mehr haben wir in diesen zehn Tagen gesehen und erfahren. Daher freuen wir uns sehr, unsere neuen Freunde in vier Wochen wieder zutreffen.

Svenja Dieken, J1